Apoll

(römisch: Apollo, griechisch: Apollon)

Attribute: Pfeil und Bogen, Blitz, Kithara (Musikinstrument), Lorbeerkranz
Weiterer Name: Phoebus (Phoibos)
Apoll ist ein vielgestaltiger Gott der Griechen. Sein Kult wurde wahrscheinlich von benachbarten Völkern übernommen. Apoll ist wohl der mächtigste und einflussreichste Gott der klassischen Antike. Er hat viele Titel und Funktionen:
  • Gott der Musik: Die Kithara (Leier) erhält Apoll von Hermes als Entschädigung für die ihm gestohlene Rinderherde.
  • Gott des Gesanges und der Dichtkunst: Apoll ist der Vater des berühmtesten Sängers, Orpheus.
  • Gott der Weisheit und Weissagungen
  • Gott der Künste: Apoll ist der Führer der Musen, der Musagetes.
  • Gott des Bogenschießens und der weittragenden Pfeile (gr. Hekebolos = der Ferntreffer): So lenkt Apollons Hand im Trojanischen Krieg den Tod bringenden Pfeil des Paris auf Achilleus.
  • Beschützer der Herden (der Hirt der Olympier): Apoll hat Macht über Acker und Vieh.
  • Heil- und Sühnegott: Apolls Pfeile bringen Krankheit und Tod; gleichzeitig wird Apoll aber auch als Arzt um Heilung angerufen. Sein Sohn Äskulap ist der Gott der Ärzte.
  • Beschützer der bedrohten Landwirtschaft: In dieser Funktion trägt Apoll weitere Beinamen: Smintheus (Mäusevertilger), Lykeios (Wolfvertreiber), Parnopios (Heuschreckenvernichter).

Abstammung:
Apoll ist ein unehelicher Sohn des Zeus. Seine Mutter war Leto, die in der ganzen Welt einen Platz suchte, um ihn zu gebären. Aber niemand gab ihr Schutz, weil alle die Rache von Hera, der Gattin des Zeus fürchteten. Schließlich gebar sie ihn auf der Insel Delos. Apollo hatte eine Zwillingsschwester, Artemis (lateinisch: Diana).

Bedeutung in der Sage:
Apoll griff immer wieder in die Geschicke der Menschen ein, so u. a. im Trojanischen Krieg. Seine Unerbittlichkeit bei Entscheidungen war weithin bekannt und durch Mythen belegt.
Apoll gehört zusammen mit Athene zu den großen Götter der klassischen Zeit Griechenlands. Sie treten sich oft im Zwist gegenüber. Hilft Athene den Achäern (Hellenen, Griechen), steht Apoll den Trojanern bei. Aber sie gehorchen im Letzten dem Zeus, der es jedoch nicht immer leicht hat, im Olymp und auf Erden für Ordnung zu sorgen.

Kult:
Im 5. Jahrhundert vor Christus wird er zum Licht- und Sonnengott, gleichzeitig wird sein Kult von Rom übernommen. Eng mit Apoll verbunden sind Orakelstätten, z. B. in Delphi und Cumae (Kyme)/Kampanien.

Bedeutung:
Die gemeinsame Verehrung Apolls und der Besuch seiner Orakelstätten bildeten eine einigendes Band für das in zahlreiche Stadtstaaten zersplitterte Griechenland.
Christoph und Kilian Schillai, 6 b