Karyatide

Karyatiden sind gebälktragende Säulen mit weiblicher Gestalt.

Als Gegenstück zum Kraft strotzenden Atlant sind Karyatiden weiblich und tragen in der Regel lange Gewänder. Sie sind Schöpfungen der klassischen Baukunst Griechenlands. Besonders berühmt sind die Karyatiden des Erechtheions auf der Akropolis in Athen. Auch die neuere Baukunst seit der Renaissance verwendet gern Karyatiden als Schmuck an Balkonen und Portalen.
Die Bezeichnung Karyatide geht vermutlich auf die Tänzerinnen zurück, die die Stadt Karyai (bei Sparta) in den Perserkriegen erbeutete. - Die männliche Tragfigur nannte man ursprüngliche Perser; heute ist jedoch die Bezeichnung Atlant üblich.
Bettina Stenzel, 8b



Quellen:
HUNGER, H.: Lexikon der griechischen und römischen Mythologie mit Hinweisen auf das Fortwirken antiker Stoffe und Motive in der bildenden Kunst Literatur und Musik des Abendlandes bis zur Gegenwart. Reinbeck bei Hamburg: Rowohlt, 1974; S. 88 u.101-105.
JAHN, J.: Wörterbuch der Kunst. Begründet von Johannes Jahn, fortgeführt von Wolfgang Haubenreißer. Kröners Taschenausgabe Band 165. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, 1983 (10., durchgesehene und erweiterete Auflage).
Villa Dessauer
Ein Paar Karyatiden an der Fassade der Villa Dessauer (Bamberg, Hainstraße 4 a)

St. Stephan
Der Orgelprospekt von St. Stephan Bamberg enthält Karyatiden, die neben zwei Atlanten die Orgel tragen

Karyatide
Diese etwas ungewönliche Karyatide befindet sich über dem Portal des Hauses Bamberg/Grüner Markt 14: Die Karyatide trägt kein Gebälk, sondern ein Medaillon mit einer Madonna.